Rad

Radsport: Philipsen siegt bei Mailand-Sanremo

Erster Sieg eines Sprinters beim Frühjahrs-Klassiker seit 2016

Pogacar kommt nicht davon: Philipsen überrascht bei Mailand-Sanremo

Erster Sieg in einem Eintagesklassiker: Jasper Philipsen (re.) setzte sich gegen die Favoriten um Tadej Pogacar (li.) durch.

Erster Sieg in einem Eintagesklassiker: Jasper Philipsen (re.) setzte sich gegen die Favoriten um Tadej Pogacar (li.) durch. IMAGO/Photo News

Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck), der Sprintkönig der vergangenen Tour de France, düpierte am Samstag nach 288 Kilometer die Klassikerfahrer um Topfavorit Tadej Pogacar und sicherte sich in einem packenden Sprintfinale hauchdünn den Tagessieg vor dem Australier Michael Matthews (Jayco-AlUla) und Pogacar.

Pogacar attackiert, kommt aber nicht weg

Der Slowene, der nach seinem fulminanten Solo bei den Strade Bianche Anfang März als Favorit auf den Sieg beim ersten der fünf Monumente der Saison galt, attackierte zwar am legendären Poggio, dem letzten Anstieg wenige Kilometer vor dem Ziel, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen.

Vorjahressieger und Weltmeister Mathieu van der Poel fuhr die Lücke für seinen Teamkollegen Phiipsen zu, ließ dabei aber zu viel Kraft, um selbst in die Entscheidung einzugreifen. So kam es zum Sprint einer kleinen Gruppe auf der langen Zielgerade der Via Roma. Philipsen, der im Vorjahr bei der Tour de France vier Etappen sowie das grüne Trikot für den besten Sprinter gewann, bewies dabei die besten Beine.

Der Belgier ist damit der erste klassische Sprinter seit Arnaud Demare 2016, der bei Mailand-Sanremo triumphierte. Zugleich war es der erste Sieg in einem der großen Eintagesrennen für den 26-Jährigen.

Die deutschen Starter um Georg Zimmermann, Nikias Arndt, Nico Denz und Simon Geschke spielten bei der Entscheidung beim Frühjahres-Klassiker keine Rolle.

17 verschiedene Sieger in den letzten 17 Auflagen

Durch den 10. Platz von Vorjahressieger van der Poel setzte sich außerdem eine beeindruckende Serie fort: Seit Erik Zabel 2000/2001 konnte kein Profi seinen Titel in Sanremo erfolgreich verteidigen. Bei den vergangenen 17 Auflagen gab es 17 verschiedene Sieger.

Zu diesen wollte eigentlich auch Pogacar gehören, der in seiner Karriere danach strebt, alle fünf Monumente einmal zu gewinnen. Nach seinen Siegen bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2021, auf der Flandern-Rundfahrt 2023 sowie seinem Hattrick bei der Lombardei-Rundfahrt zwischen 2021 und 2023 wollte er nun bei Mailand-Sanremo angreifen und wurde enttäuscht. Eine Teilnahme des Slowenen bei Paris-Roubaix, dem Rennen über die Pflastersteine im Norden Frankreichs, steht noch aus.

Mailand-Sanremo (288,00 km): Das Ergebnis

1. Jasper Philipsen (Belgien) - Alpecin-Deceuninck 6:14:44 Std.; 2. Michael Matthews (Australien) - Team Jayco AlUla + 0 Sek.; 3. Tadej Pogacar (Slowenien) - UAE Team Emirates; 4. Mads Pedersen (Dänemark) - Lidl-Trek; 5. Alberto Bettiol (Italien) - EF Education-EasyPost; 6. Matej Mohoric (Slowenien) - Bahrain Victorious; 7. Maxim Van Gils (Belgien) - Lotto Dstny; 8. Jasper Stuyven (Belgien) - Lidl-Trek; 9. Julian Alaphilippe (Frankreich) - Soudal Quick-Step; 10. Mathieu Van Der Poel (Niederlande) - Alpecin-Deceuninck; ... 39. Georg Zimmermann (Neusäß) - Intermarché-Wanty + 45; 45. Nico Denz (Waldshut-Tiengen) - Bora-hansgrohe + 1:16 Min.; 46. Nikias Arndt (Köln) - Bahrain Victorious; 62. Simon Geschke (Freiburg im Breisgau) - Cofidis + 1:45; 92. Jonas Rutsch (Erbach (Odenwald)) - EF Education-EasyPost + 4:40; 111. Marius Mayrhofer (Herschberg) - Tudor Pro Cycling Team; 138. Alexander Krieger (Stuttgart) - Tudor Pro Cycling Team + 10:11

vfa, sid

Giftige Anstiege und immer wieder Kopfsteinpflaster: Die Monumente des Radsports