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SV Gonsenheim: "Sind in der Lage, etwas Großes zu erreichen"

Gute Karten im Fernduell mit Pirmasens

SV Gonsenheim: "Wir sind in der Lage, etwas Großes zu erreichen"

Tanz auf zwei Hochzeiten: Der SV Gonsenheim steht auch im Finale des Landespokals.

Tanz auf zwei Hochzeiten: Der SV Gonsenheim steht auch im Finale des Landespokals. IMAGO/Thomas Frey

OBERLIGA RHEINLAND-PFALZ/SAAR

Mit 71 Punkten hat der SV Gonsenheim zwar einen großen Rückstand auf Meister Eintracht Trier (92), weist gleichzeitig aber einen beruhigenden Vorsprung auf den drittplatzierten FK Pirmasens (65) auf. Zudem hat der Verein aus dem Mainzer Stadtteil die um sieben Treffer bessere Tordifferenz. Gewinnt der SVG in Mechtersheim (Samstag, 15:30 Uhr), wäre die Vizemeisterschaft selbst bei einem FKP-Sieg in Trier (Samstag, 14 Uhr) so gut wie sicher.

"Wir fangen jetzt nicht mit irgendwelchen Rechenspielen an, sondern schauen nur auf uns. Alles andere können wir nicht beeinflussen. Wir wollen uns davon auch nicht ablenken lassen", betont Anouar Ddaou. Gonsenheims Erfolgstrainer, der seinen Vertrag bis Sommer 2025 verlängert hat, legt mit seiner Mannschaft eine beeindruckende Saison hin: Trotz des Abgangs von Damir Bektasevic - der ehemalige Kapitän hatte sich im Winter dem Verbandsligisten SG Walluf angeschlossen - und eines etwas stockenden Starts nach der langen Pause.

Aus den ersten beiden Partien im Jahr 2024 holte der Aufstiegsanwärter nur einen Zähler, anschließend konnte er sich aber in die Restrunde "reinfuchsen" (Ddaou). Stabilität verleiht zudem die Umstellung auf ein System mit Fünferkette. "Wir haben mindestens drei starke Innenverteidiger", erklärt der SVG-Coach. "Die Mannschaft hat das sehr gut angenommen und sich toll entwickelt."

Wenig Hoffnung in Pirmasens

Während Ddaou vor der Aufgabe beim TuS Mechtersheim ("eines der spielstärksten Teams der Liga"), der sich noch nicht aller Abstiegssorgen entledigt hat, warnt, äußert sich der Rivale aus Pirmasens anerkennend zur Leistung des Konkurrenten. "Solange es rechnerisch machbar ist, versuchen wir es. Aber Gonsenheim ist sehr konstant und wir glauben nicht, dass sie sich das nehmen lassen", sagt FKP-Präsident Jürgen Kölsch. Im Trierer Moselstadion trifft "die Klub" zudem auf die zweifellos stärkste Mannschaft der Liga. Kölsch: "Wir werden alles geben. Wenn es reicht, ist es gut - wenn nicht, können wir stolz darauf sein, nochmal rangekommen zu sein." Längst richtet sich der Blick auch auf die nächste Saison: Daniel Paulus wird Trainer Martin Gries ablösen, außerdem soll der Kader etwas verjüngt werden.

Gonsenheim hat unterdessen schon potenzielle Gegner auf dem Weg in die Regionalliga im Visier - die künftigen Vizemeister der Hessenliga und Oberliga Baden-Württemberg. Aktuell wären dies Türk Gücü Friedberg und der FC 08 Villingen, in beiden Nachbarligen ist das Meisterschaftsrennen aber noch offen. Möglicherweise wird die Entscheidung erst am letzten Spieltag fallen. "Da die Partien direkt im Anschluss an die Runde stattfinden, schauen wir natürlich schon, auf wen wir treffen könnten. Wir wollen bestmöglich auf den Fall der Fälle vorbereitet sein", sagt Ddaou.

Gute Aussichten also für den SVG, der neben der wahrscheinlichen Teilnahme an den Aufstiegsspielen einen weiteren Höhepunkt vor sich hat: Am 25. Mai bestreitet er das Finale des Landespokals gegen den Lokalrivalen Schott Mainz - durch ein 1:0 bei Wormatia Worms hatte sich Gonsenheim dafür qualifiziert und ein wichtiges Saisonziel erreicht. Maurice Neukirch hatte den entscheidenden Treffer in der Verlängerung per Distanzschuss erzielt. "Eine Initialzündung" sei die im März ausgetragene Partie gewesen, erinnert sich Ddaou: "Wir haben gemerkt: Wir sind in der Lage, etwas Großes zu erreichen!"

Steffen Schneider

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