2. Bundesliga

Thioune gibt die Marschroute vor: "Ein bisschen was für Jamil tun"

Angeschlagene Fortuna-Spieler alle rechtzeitig fit

Thioune gibt die Marschroute vor: "Ein bisschen was für Jamil tun"

Daniel Thioune (li.) mit dem neuerdings schwer verletzten Jamil Siebert.

Daniel Thioune (li.) mit dem neuerdings schwer verletzten Jamil Siebert. IMAGO/Moritz Müller

Am Samstagabend hat Fortuna Düsseldorf pünktlich zur Prime Time (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) die letzte Möglichkeit, in Sichtweite eines direkten Aufstiegsplatzes zu bleiben. An der Ostseeküste, wo die den Aufstieg anpeilende KSV Holstein aufwartet, könnten die Rheinländer mit einem Sieg den Abstand auf die Störche bis auf einen Punkt verkürzen. Schon bei einem Remis aber wäre Kiel nicht mehr einzuholen.

Für Thioune befindet sich die Fortuna trotz der brisanten Konstellation jedoch nicht in der Lage, etwas verlieren zu können. "Alles, was jetzt noch kommt, ist eine Zugabe, zu etwas, was bisher das Beste war, das ich bei der Fortuna erlebt habe", kommt der 49-Jährige ins Schwärmen. "Ich habe die Energie, maximale Gelassenheit und Coolness. Ich hoffe, dass ich das noch auf meine Mannschaft übertragen kann." Auf eine Nachfrage, ob es nicht ein wenig gewagt wäre, davon zu sprechen, nichts mehr verlieren zu können, entgegnete der gebürtige Georgsmarienhütter das Saisonziel bereits erreicht zu haben. "Bei 59 Punkten und dem Pokal-Halbfinale haben wir besser abgeschnitten als letzte Saison (4. Platz, 58 Punkte; d. Red.). Das war mein Ziel zusammen mit der Mannschaft und das haben wir bisher erreicht. Also: Was verliere ich großartig?"

Thioune lobt seine Innenverteidiger

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Durchaus könnte der 3. Platz, auf dem die Fortuna im Moment rangiert, noch an Thiounes Ex-Arbeitgeber, den HSV, gehen - gleichwohl für dieses Szenario viel passieren müsste. Die Gelassenheit des Düsseldorfer Trainers könnte auch damit zu erklären sein, dass die Mannschaft seit zwölf Liga-Spielen nicht mehr verloren hat (8/4/0). Besonders ins Schwärmen kommt Thioune in Bezug auf seine Innenverteidiger. "Ich habe neben Tim Oberdorf, der es gerade nahezu perfekt macht, drei weitere überragende Innenverteidiger. Ich kann nichts falsch machen, egal wen ich aufstelle." Zumindest ein Abwehrspieler kommt für die nächsten Monate aber nicht in Frage.

"Manchmal kann man es gar nicht in Worte fassen"

Jamil Siebert, der sich am Mittwoch im Training einen Sehnenabriss am rechten Oberschenkel zuzog, fällt für längere Zeit aus. "Das hat uns in einer sehr intensiven, guten Woche durchgeschüttelt", gibt Thioune zu. "Das geht nicht spurlos an der Mannschaft vorbei, das hat sie sehr getroffen. Das liegt auch daran, dass dieses Team eng zusammensteht." Für Siebert tue es ihm "unfassbar leid, weil wir gemeinsam einen richtig coolen Weg eingeschlagen haben. Er hat unserem Spiel unfassbar viel gegeben. Manchmal kann man es als Trainer gar nicht in Worte fassen, was ein Spieler einer Mannschaft gibt. Seine Persönlichkeit, seine Art, seine Vibes haben uns unheimlich gutgetan." Aus dem "Raum Jamil Siebert", wie Thioune seine Gefühlswelt bezeichnet, habe er sich aber "schnell gelöst".

Erfreuliche Nachrichten liefern derweil die zuletzt angeschlagenen Fortunen: Shinta Appelkamp, Matthias Zimmermann, Yannik Engelhardt, Marcel Sobottka und Christos Tzolis sind allesamt bereit fürs Topspiel an der Förde.

Die Marschroute für Samstagabend ist jedenfalls klar: "Wir müssen ein bisschen was für Jamil tun, damit er mit einem guten Gefühl nächste Woche auf dem OP-Tisch liegt und mit einem noch besseren Gefühl wieder aufwacht." In Kiel werde es wie schon im Hinspiel "um die Tagesform" gehen. Während Holstein in der Hinrunde "überlegen" war, wollen "wir das Blatt jetzt wenden. Wir werden unfassbar viel Energie brauchen, die haben meine Jungs in den letzten Tagen angesammelt. Race is on, wir freuen uns auf morgen Abend!"

hob

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