Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl nahm nach dem spektakulären Last-Minute-Punktgewinn beim 1:1 gegen den VfB Lübeck zwei Veränderungen vor: Civeja und Di Michele Sanchez begannen anstelle von Neudecker (muskuläre Probleme) und Gaus (Bank).
Erzgebirge-Coach Pavel Dotchev tauschte nach dem 0:4 gegen Preußen Münster, der dritten Niederlage in Serie, dreimal: In der Defensive starteten Vukancic (nach Gelbsperre zurück) und Majetschak für Nkansah sowie Burger (beide Bank). Im Sturm kehrte Bär nach Krankheit zurück und ersetzte Meuer, der ebenfalls zunächst draußen saß.
Aue mit den besseren Chancen in Durchgang eins
Mit dem jüngsten Negativlauf im Hinterkopf waren die Gastgeber zunächst um defensive Stabilität bemüht. Saarbrücken hatte daher optisch zunächst leicht mehr vom Spiel, mit aggressivem Zweikampfverhalten und schnellen Umschaltmomenten kämpften sich die Auer jedoch immer besser in die Partie und hatten auch die erste gute Gelegenheit: Paterok konnte eine Danhof-Flanke nicht entscheidend klären, der Nachschuss von Bär wurde im letzten Moment noch geblockt (8.).
3. LIga, 10. Spieltag
Die Saarbrücker kamen auf der Gegenseite kaum in aussichtsreiche Positionen, agierten mit dem Ball behäbig und wenig kreativ - mit einer Ausnahme: Nach einem Doppelpass zwischen Civeja und Di Michele Sanchez kam Rabihic am Strafraumrand frei zum Abschluss, Männel war jedoch auf dem Posten (23.).
Ansonsten sorgte in einem ereignisarmen ersten Durchgang Aue für die offensiven Highlights: FCS-Schlussmann Paterok rettete beim Flachschuss von Seitz (26.) sowie beim Freistoß von Jakob (30.). Da Stefaniak seinen Freistoß in der Nachspielzeit knapp über die Querlatte zirkelte (45.+1), ging es mit einem 0:0 in die Pause.
Rizzuto fliegt nach der Pause vom Platz
Auch nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste nicht wirklich besser ins Spiel, durch Tashchy hatten die Veilchen erneut den ersten Abschluss (47.). Den Hausherren fehlte es in Folge im letzten Drittel oftmals an Präzision, ein Platzverweis sollte ihnen aber nach knapp einer Stunde in die Karten spielen: Nach einem taktischen Foul an Seitz sah der Ex-Auer Rizzuto die Ampelkarte (58.).
Tashchy bringt Aue geistesgegenwärtig in Führung - Seitz erhöht
In Überzahl erhöhten die Auer den Druck, Paterok verhinderte gegen Seitz zunächst noch den Rückstand, wenig später war der FCS-Schlussmann dann aber erstmals geschlagen: Tashchy behielt nach einer Stefaniak-Flanke gegen Uaferro den Überblick und drückte das Leder aus wenigen Metern zur Führung über die Linie (65.).
Der Treffer fungierte als eine Art Brustlöser für die Veilchen, die neun Minuten später auf 2:0 stellten: Tashchy leitete einen langen Ball von Jakob geschickt am herausgeeilten Paterok vorbei in den Lauf von Seitz, der das Spielgerät aus zwölf Metern ins leere Tor schob (74.).
Saarbrücker Schlussoffensive: Meuer und Männel retten gegen Boeder
Die Partie schien gelaufen, Aue verpasste zudem in Person von Tashchy gleich zweimal die endgültige Entscheidung (80., 86.). Mit dem Rücken zur Wand warfen die Gäste noch einmal alles nach vorne - und kamen durch den aufgerückten Boeder gleich zu zwei Großchancen. Zunächst rettete der eingewechselte Meuer kurz vor der Linie per Kopf gegen den Schuss des Verteidigers (87.), kurz darauf parierte Männel einen Kopfball des 26-Jährigen stark (88.). Mit einer ordentlichen Portion Glück überstanden die Veilchen die Schlussminuten letztlich makellos und durften über einen verdienten Heimsieg jubeln.
Für den FC Erzgebirge, der damit nach drei Niederlagen in Serie den Negativlauf gestoppt hat, steht am kommenden Samstag (14 Uhr) das Auswärtsspiel bei Viktoria Köln an. Der 1. FC Saarbrücken ist am Sonntag (19.30 Uhr) gegen den MSV Duisburg gefordert.