Nach seiner Amtsübernahme unter der Woche nahm Mannheims neuer Trainer Marco Antwerpen im Vergleich zum 4:1-Auswärtssieg in Halle gleich vier Wechsel vor. So rückten Sechelmann, Carls sowie die beiden Winterneuzugänge Klünter und Kobylanski in die erste Elf beim Waldhof. Wagner und Karbstein (Rotsperre) fehlten im Kader, Seegert und Bolay saßen zu Beginn auf der Bank.
Bei den Gästen aus Münster, die ungeschlagen und mit sieben Punkten aus den ersten drei Partien ins neue Jahr gestartet waren, hätte das Selbstvertrauen vor dem Anpfiff kaum größer ausfallen können. Preußen-Coach Sascha Hildmann sah deshalb nach dem 2:1-Sieg gegen Essen auch keinen Grund, in seinem Anfangsaufgebot zu wechseln.
3. Liga - 24. Spieltag
Kaum Highlights, aber zwei Treffer
In den Anfangsminuten näherten sich die Mannschaften im Carl-Benz-Stadion zwar an, konnten aber nur selten echte Offensivgefahr entwickeln. Die Abtastphase endete schließlich auch nicht mit dem Führungstreffer durch Boyd, der sein drittes Tor im vierten Spiel für den Waldhof erzielte (12.).
Dass die Münsteraner knapp zwölf Minuten später bereits den Ausgleich folgen ließen, spiegelte den ansonsten chancenarmen ersten Durchgang zwar nicht unbedingt wider, ging aufgrund der Spielanteile aber durchaus in Ordnung. Einen Volleyabschluss von Deters hatte Mannheims Schlussmann Hawryluk erst noch stark pariert, doch Koulis reagierte geistesgegenwärtig und setzte den Abstauber unhaltbar aus kurzer Distanz in die Maschen.
Viele nennenswerte Aktionen kamen im Anschluss nicht mehr zustande, einzig Boyd (45.) und Kobylanski (45.+1) näherten sich dem gegnerischen Gehäuse kurz vor der Pause nochmals an. Wenige Augenblicke später endete der erste Durchgang in Mannheim.
Boyd verpasst den Doppelpack - Joker Wegkamp nickt ein
Die Anfangsphase des zweiten Abschnitts machte indes Hoffnung auf ansehnlichere 45 Minuten, nachdem Boyd gleich zweimal in aussichtsreicher Position an der erneuten Führung und seinem persönlichen Doppelpack kratzte (50. und 55.). Im Gegensatz zur ersten Hälfte ließen die Mannschaften - insbesondere die aktiveren Mannheimer - nun aber trotz mehrerer guter Gelegenheiten weitere Tore vermissen.
So dauerte es bis zur 79. Minute, ehe der eingewechselte Wegkamp Preußen auf die vermeintliche Siegerstraße brachte. Unmittelbar im Anschluss an einen Lattenkracher des ebenfalls eingewechselten Oubeyapwa flankte Lorenz die Kugel an den Fünfmeterraum, wo der Joker im Rückwärtslaufen zum Kopfball ansetzte und damit seinen zweiten Treffer in Serie erzielte.
Traumtor zum Endstand
Die Mannheimer wiederum zeigten sich nur wenig geschockt vom 1:2 und setzten in den Schlussminuten auf gleich drei frische Kräfte. Neben Okpala und Sohm brachte Waldhof-Coach Antwerpen mit Seegert auch einen Defensivspieler, der nur kurze Zeit später jedoch seine Offensivqualitäten unter Beweis stellen sollte. Nach einer Klärungsaktion von Preißinger landete die Kugel in rund 30 Meter Torentfernung vor den Beinen des Kapitäns, der sich ein Herz fasste und das Spielgerät per Rechtsschuss ins linke Kreuzeck nagelte (85.).
Das späte Traumtor und der damit verbundene Punktgewinn hilft den Mannheimern im Abstiegskampf zwar nur bedingt weiter, doch der Waldhof bleibt auch im zweiten Spiel hintereinander ohne Niederlage, ehe es am kommenden Samstag auswärts gegen Aufsteiger Ulm geht (14 Uhr). Die Münsteraner spielen zeitgleich zuhause gegen Sandhausen.