Zurück aus der Länderspielpause und rein in den Saisonendspurt hieß am 31. Drittligaspieltag auch in Ulm das Motto der Stunde. Schließlich war der Aufsteiger nicht nur als Tabellenführer in den Spieltag gegangen, zudem stand noch die Serie von zehn ungeschlagenen Partien in Folge auf dem Prüfstand. Diese sollte weiter ausgebaut werden, allerdings musste Ulms Trainer Thomas Wörle im Vergleich zum 0:0 im Spitzenspiel gegen Dynamo Dresden auf zwei Akteure verzichten: Kapitän Reichert (muskuläre Probleme) musste wie auch Rösch (Gelb-Rote Karte gegen Dresden) pausieren. Für sie begannen Yarbrough und Stoll.
Deutlich mehr Wechsel gab es derweil bei Erzgebirge Aue, das während der Länderspielpause einen 2:0-Sieg im Landespokal-Viertelfinale gegen den SC Freital verbuchen konnte, zu verzeichnen. Majetschak ersetzte den in der Liga gelb-gesperrten Schikora, zudem durften Männel, Danhof, Jakob und Tashchy an Stelle von Lord, Schädlich, Seitz und Schwirten ran.
Launiger Beginn im Donaustadion - Brandt steht richtig
3. Liga, 31. Spieltag
Auf dem Rasen zeigte sich der FC Erzgebirge, der als Tabellenneunter in den Spieltag gegangen war, keineswegs vom vollgepackten Donaustadion eingeschüchtert, Jakobs Distanzschuss markierte schon bald die erste Chance der Partie (3.).
In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes und intensives Spiel, beide Mannschaften präsentierten sich in den Zweikämpfen willensstark. So dauerte es bis zur 17. Spielminute, bis Ulm erstmals gefährlich vors Gästetor kam. Nach einem Ballverlust wurde Scienza in Szene gesetzt, scheiterte aber aus zwölf Metern am stark reagierenden Männel, der auch Higels Nachschuss-Chance vereitelte (17.).
Knapp zehn Minuten später durfte sich auch Ortag erneut auszeichnen: Nach einer schönen Eckball-Variante zwang Barylla den Ulmer Schlussmann mit seinem Distanzhammer zur nächsten Parade (26.). Erst als sich der erste Durchgang dem Ende zuneigte, lag der Ball in den Maschen: Nachdem Männel eine scharfe Freistoß-Flanke von Scienza unter hohem Gegnerdruck nur nach vorne abklatschen lassen konnte, stand Brandt richtig und netzte zum Führungstreffer für die Spatzen ein (40.).
Danhof markiert den Ausgleich - Stefaniak verschießt kurios
Nach dem Seitenwechsel hatte Ulms Chessa dann auch direkt die Möglichkeit, die knappe Führung auszubauen, im Eins-gegen-eins blieb Männel aber erster Sieger (46.). Entsprechend des altbekannten Sprichworts, durften nur vier Minuten später die Gäste jubeln. Danhof stand bei Tashchys Ablage richtig und netzte aus kurzer Distanz zum Ausgleich ein (50.).
Vom Ausgleich an war nun Aue die bessere Mannschaft und war drauf und dran die Partie endgültig zu drehen. Nach einem Ballverlust der Hausherren machte der FCE das Spiel schnell, Pepic bediente Stefaniak von der Grundlinie. So kam der Routinier aus drei Metern zur wohl besten Abschluss-Gelegenheit - eigentlich hätte er nur einschieben müssen -, doch der Schuss flog über den Querbalken (63.). Auch Joker Bär hatte wenig später die Möglichkeit zum 2:1-Führungstreffer, sein Kopfball nach Vorarbeit von Stefaniak traf aber nur die Latte (70.).
Kastanaras kontert Bär
So blickte alles gespannt auf die Schlussphase, in der die Gäste erneut jubeln durften: Nach Steckpass von Pepic war Bär zur Stelle und spitzelte die Kugel vorbei an Ortag in die Maschen (88.). Es schien der vielumjubelte Siegtreffer für Aue zu sein, Ulms Serie von zehn ungeschlagenen Partien war vermeintlich vorbei. Ein weiter Einwurf sollte dann aber den Schlusspunkt einer dramatischen Begegnung im Donaustadion darstellen. Diesen bekam Aue nicht geklärt, sodas Yarbrough die Kugel erneut scharf machen konnte. Kastanaras hielt den Fuß dazwischen und netzte so ein - es sollte der 2:2-Endstand sein (90.+4). So blieb die Serie der Spatzen dennoch bestehen, die Tabellenführung musste Ulm allerdings abgeben.
Die Spatzen reisen zum Abschluss des 32. Spieltags am kommenden Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nach Halle. Bereits einen Tag zuvor (14 Uhr) empfängt Aue Schlusslicht Freiburg II.