Viktoria-Trainer Olaf Janßen sah trotz des 1:3 in Essen unter der Woche keinen großen Handlungsbedarf und schickte beinahe die gleiche Startelf auf den Platz. Lediglich Neuzugang Lopes Cabral, der in der Partie gegen RWE bereits eingewechselt wurde, erhielt den Vorzug vor Koronkiewicz, der vorerst auf der Bank Platz nahm.
Auch Unterhachings Coach Marc Unterberger vertraute im Wesentlichen der gleichen Mannschaft, die am vergangenen Mittwoch beim 1:0 gegen Freiburg II den ersten Sieg des Jahres 2024 einfuhr. Verzichten musste er allerdings auf Kapitän Josef Welzmüller (Belastungssteuerung), für ihn verteidigte Startelfdebütant Zentrich. Außerdem kam Westermeier für Stürmer Hobsch aufs Feld, damit einher ging eine Umstellung auf ein 4-2-3-1 mit Krattenmacher als Spielgestalter.
Schultz und Marseiler bringen Köln in Front
3. Liga, 23. Spieltag
Viktoria Köln brauchte einen Sieg, um nicht doch noch in den Abstiegsstrudel zu geraten - lediglich drei Punkte Vorsprung hatten die Domstädter vor Anpfiff auf den Tabellen-17. aus Mannheim, freilich bei zwei Spielen weniger. So legten die Gastgeber auch los, näherten sich bereits in den Anfangsminuten dem Tor an und gingen schnell in Führung: Eine Freistoßflanke köpfte Schultz völlig unbedrängt zum 1:0 ein (4.).
Die Viktoria zog sich in der Folge etwas zurück und überließ Unterhaching den Ball - einen ersten Schuss von Krattenmacher parierte Voll stark (8.). Doch blieben die Kölner über schnelle Konter stets gefährlich. Erst scheiterte Marseiler nach einem Dribbling gegen gleich fünf Hachinger an Keeper Vollath (12.), wenig später hatte er aber mehr Glück: Nach einem Konter über Kölns Top-Scorer fälschte der unglückliche Zentrich eine Hereingabe von der Grundlinie unhaltbar zum 2:0 ab (23.).
Lopes Cabral hatte danach zweimal die Chance, noch weiter zu erhöhen, setzte aber erst einen Flugkopfball über das Tor (27.) und scheiterte dann mit einem frechen Schuss aufs kurze Eck an Vollath (38.).
Haching enttäuscht defensiv wie offensiv
Unterhaching enttäuschte dagegen in der ersten Hälfte komplett. Defensiv standen die Gäste ungewohnt unsicher - sinnbildlich dafür stand Zentrich, dessen unglückliches Startelfdebüt bereits nach 40 Minuten wieder beendet war.
Und offensiv erspielte sich die Spielvereinigung kaum nennenswerte Chancen, meist waren Flanken das Mittel der Wahl, mit denen die Viktoria-Abwehr aber keine Probleme hatte. Erst kurz vor der Pause kam Keller nochmal zu einer nennenswerten Aktion, doch Voll parierte sicher im kurzen Eck (45.+1), sodass es mit dem verdienten 2:0 für die Hausherren in die Kabinen ging.
Kölner Dreifachchance zum 3:0 - Hobsch vergibt völlig frei
Auch nach dem Seitenwechsel war Köln die deutlich aktivere Mannschaft und suchte gleich die Entscheidung. Vollath parierte stark gegen Marseiler (46.), bei der folgenden Ecke schoss Philipp knapp über das Tor (47.) und wieder nur eine Minute später setzte der starke Lopes Cabral einen frechen Versuch vom linken Strafraumeck nur ans Außennetz.
Auch Unterhaching, das zur Pause mit Hobsch für Westermeier eine zweite Spitze ins Spiel gebracht hatte, zeigte sich nun etwas mehr in der Offensive. Hobsch hatte den Anschlusstreffer auf dem Kopf, setzte den Ball völlig unbedrängt aus kurzer Distanz jedoch über das Tor (55.). Danach nahm sich die Partie eine Verschnaufpause, auf dem Feld war nun viel Leerlauf zu sehen.
Marseilers Verletzung führt zum Bruch im Spiel
Eine Verletzung Marseilers, der das Feld in der 67. Minute nur noch humpelnd verlassen konnte, führte zum Bruch im Spiel der Hausherren. Unterhaching kam kurz darauf nach einer feinen Kombination durch Hobsch quasi aus dem Nichts zum Anschlusstreffer (69.).
Danach drängte die Spielvereinigung zunehmend energisch auf den Ausgleich, kam allerdings nur noch durch Krattenmacher zu einer nennenswerten Gelegenheit, die Voll im kurzen Eck zunichte machte (74.). Einen Volleyschuss setzte Stiefler kurz vor Schluss über das Tor (87.), unter Bedrängnis konnte Hobsch eine Flanke außerdem nicht mehr verwerten (88.).
Wichtige drei Punkte für Köln
Köln brachte die knappe Führung letztlich souverän über die Zeit, am Schluss gar in einen sehr tiefen 5-4-1-System, und darf sich über wichtige drei Punkte freuen. Unterhachings Aufholjagt kam dagegen zu spät und bleib zu harmlos, um sich noch das Remis zu verdienen.
Beide Teams sind am kommenden Samstag wieder im Einsatz: Unterhaching empfängt dann Verl im heimischen Sportpark (14 Uhr, LIVE! bei kicker), die Kölner reisen zum Tabellennachbar nach Bielefeld (16.30 Uhr).